Jugendhilfe nachgefragt!
Projektlaufzeit: 2022-2024
Veranstaltungen
Das Projekt läuft am 31.3.2024 aus. Es finden keine öffentlichen Veranstaltungen mehr statt.
Projektrahmen und Förderer
Ein Projekt des Kompetenzzentrum Pflegekinder e. V. in Kooperation mit Hephata Diakonie Jugendhilfe Kassel, Löwenzahn Erziehungshilfen e. V., PFIFF gGmbH Hamburg, Pflege-Familien-Zentrum „Das Kind im Blick“ der Caritas Rostock und PiB Pflegekinder in Bremen gGmbH, gefördert durch die Aktion Mensch.
Projektteam & Kontakt
Projektleitung
Katrin Behrens
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Projektmitarbeit
Fiona Grasmann
Email schreiben
Haben Sie Fragen zum Projektthema oder Interesse an einer Fortbildung dazu? Wir stehen jederzeit gerne zur Verfügung.
Projekthintergrund
„Jugendhilfe nachgefragt!“ ist die Antwort auf die vielerorts erfahrene mangelnde Informiertheit und Unsicherheit von Pflegekindern bezüglich des sie umgebenden Hilfeplansettings. Ausgehend von der Überzeugung, dass umfassende Informationen sowie altersgerechte Kommunikation die Basis bilden für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Pflegekindern und ihrem pädagogischen und behördlichen Gegenüber, lädt das Projekt Pflegekinder und Careleaver*innen ein, vielleicht erstmals zu handlungsleitenden Akteur*innen zu werden.
Das Kompetenzzentrum kooperiert in diesem Projekt bundesweit mit fünf freien Trägern der Pflegekinderhilfe: Hephata Diakonie Jugendhilfe Kassel, Löwenzahn Erziehungshilfen in Oberhausen, PFIFF Fachdienst für Familien in Hamburg, Pflege-Familien-Zentrum „Das Kind im Blick“ der Caritas Rostock und PiB Pflegekinder in Bremen. Strategischer Partner des Projekts ist die Initiative Brückensteine Careleaver der Social Impact gGmbH (Berlin). Außerdem kooperiert das Kompetenzzentrum im Projekt mit dem Careleaver e. V..
Ziele
Das Projekt bestärkt die beteiligten Pflegekinder und Careleaver*innen darin, dass sie sich, wie im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (2021) betont, als eigenständige Subjekte und Zentrum der Hilfeplanung wahrnehmen. Mehr Information zum Jugendhilfesystem, zu ihren allgemeinen Rechten, aber auch zu den zur Verfügung stehenden Beteiligungsmöglichkeiten sind elementarer Bestandteil des Projekts. Durch den Aufbau einer Gruppe werden Peer-Kontakte ermöglicht und befördert, die zu einer möglichen Mitgliedschaft in der neu entstehenden AG Pflegekinder im Careleaver e. V. führen können.
Begegnungen zwischen Vertreter*innen der Jugendhilfe und den jungen Akteur*innen im Projekt haben Hürden bei der Kontaktaufnahme abgebaut und einen intensiven Austausch und Dialog ermöglicht, der das Verständnis für die jeweils andere Perspektive sowie die gelingende Interaktion bei der Suche nach einer bestmöglichen Lösung im Laufe der Hilfeplanung befördert.
Auf Seiten der Fachkräfte kann dieser Perspektivwechsel in hohem Maße befruchtend für die weitere sozialpädagogische Arbeit sein. Die entstehenden Veröffentlichungen sind als Positivimpuls für einen verbesserten Dialog zwischen Jugendhilfeempfänger*innen und Vertreter*innen der Jugendhilfe gedacht.
Projektbeschreibung
Das Projekt ermöglicht Careleaver*innen und Pflegekindern einen Blick hinter die Kulissen der oftmals als undurchsichtig wahrgenommenen Institutionen der Jugendhilfe.
25 Pflegekinder und Careleaver:innen zwischen 12 und 26 Jahren verbinden sich in 5er-Gruppen an fünf Standorten. In pädagogisch begleiteten Workshops arbeiten sie ihre Fragen bezüglich unbeleuchteter Felder der Jugendhilfe heraus und entwickeln ein Konzept für fünf Praxisbesuche bei Vertreter*innen und Einrichtungen der Jugendhilfe.
Diese Vorort-Besuche und Begegnungen sind aufgezeichnet und zu einer Filmreportage verdichtet worden.
Des Weiteren werden intensive Zwiegespräche zwischen Jugendhilfeempfänger*innen und von ihnen ausgewählten Gesprächspartner*innen ermöglicht, welche als Podcast anzuhören sind.
Zum Abschluss des Projekts luden 25 Pflegekinder und Careleaver:innen im Januar 2024 zu einer Abschlussveranstaltung in Berlin ein, in welcher sie den angemeldeten 65 Fachkräften auf vielfältigste Weise ihre Sicht der Dinge präsentiert haben. Welche Erfahrungen haben sie in ihrer Jugendhilfezeit gemacht? Wie fühlen sich Hilfeplangespräche an? Wie beteiligt fühlen sich die Pflegekinder – und was hätten sie alles an Fragen und Wünschen?
In zwei Ausstellungen, 3 Podiumsgesprächen, 3 Fishbowl-Diskussionen sowie inszenierten Miniaturbegebenheiten kam einiges zur Sprache und ans Licht, über das es sich auszutauschen lohnt. Zwischen Fachkräften UND Jugendhilfeempfänger:innen.
Im Rahmen des Projekts unterstützt das Kompetenzzentrum Pflegekinder die Gründung einer „AG Pflegekinder“ innerhalb des Careleaver e. V., eine Selbstvertretungseinrichtung, die allen Careleaver*innen als Möglichkeit zur weiteren Beteiligung und zum Peer-Austausch offen steht.
Um Fragen und Antworten, aber auch die Geschichten und Erfahrungen, die Ideen und Erlebnisse im Projekt festzuhalten, sind alle entstandenen Veröffentlichungen auf der Projektwebseite Jugendhilfe nachgefragt gebündelt zu finden.
Das Projekt „Jugendhilfe nachgefragt!“ geht weiter…
Vom 1.4.2024 bis 31.1.2026 wenden wir uns einem wichtigen neuen Feld der Jugendhilfe zu: Ombud-was?!? Mehr dazu in Kürze auf einer eigenen Projektseite.
Publikationen
Die Projektergebnisse sind alle auf unserer Projekt-Website www.jugendhilfe-nachgefragt.de veröffentlicht.
Sie finden dort:
- Kurzfilm „Jugendhilfe nachgefragt“ über das Projekt und seine Mitwirkenden
- Podcast „Jugendhilfe nachgefragt“ – Gespräche zwischen Pflegekindern, Careleaver:innen und Fachkräften über ihre Wunschthemen
- Folge 1 – Über das Projekt
- Folge 2 – Zu Biografiearbeit
- Folge 3 – Über Klassizismus und Jugendhilfe
- Themenhefte aus dem Projekt
- Heft 1 – Frage und Antworten
- Heft 2 – Hört uns zu!
- Heft 3 – 5 Joker im Einsatz im Hilfeplangespräch
- Heft 4 – Einfache Sprache
- Heft 5 – Jugendhilfe IN/OUT
- Artikel und Interviews über das Projekt“ Jugendhilfe nachgefragt!“