Gastfamilien, Vormundschaften und Patenschaften für junge Geflüchtete
Projektlaufzeit: 2015-2018
Veranstaltungen
Das Projekt ist beendet. Keine weiteren Veranstaltungen.
Projektrahmen und Förderer
Das Projekt wurde durchgeführt in Kooperation mit der Diakonie Deutschland und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Projektteam & Kontakt
Projekt-Ansprechpartnerin
Katrin Behrens, Kompetenzzentrum Pflegekinder e. V., Berlin
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Weitere Informationen
Das Projekt ist inhaltlich verquickt mit dem Projekt „Gewinnung ehrenamtlicher Vormundschaften – eine Chance für umF“ (2016-2019).
Haben Sie Fragen zum Projektthema oder Interesse an einer Fortbildung dazu? Wir stehen jederzeit gerne zur Verfügung.
Projekthintergrund
Von September bis Dezember 2015 führte das Kompetenzzentrum Pflegekinder e.V. im Auftrag und in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein Pilotprojekt zum Thema „Gastfamilien für umF“ durch. Ziel war zunächst, sich einen Überblick über bundesweite Trends und Entwicklungen zu verschaffen und daran mitzuwirken, die Arbeit mit Gastfamilien für jugendliche Geflüchtete in den Pflegekinderdiensten zu verankern und zu qualifizieren.
Die bundesweite Bestandsaufnahme hat unter anderem nahegelegt, die Themen „Gastfamilien“ mit den Themen „ehrenamtliche Vormundschaften“ und „Patenschaften“ zu verknüpfen. Also weitere Angebote, die einerseits das Spektrum der Hilfen und Unterstützung für die in ihren Bedarfen deutlich inhomogene Gruppe umF erweitert und die andererseits eine (ebenso inhomogene) Gruppe von Menschen anspricht, deren kleinster gemeinsamer Nenner der ist, dass sie sich für zivilgesellschaftliches Engagement aktivieren lässt.
Gastfamilien, Vormundschaften und Patenschaften sind Möglichkeiten, sich für junge Geflüchtete zu engagieren. Sie bieten für junge Geflüchtete eine gute Ergänzung zu anderen bestehenden Angeboten der Jugendhilfe und unterstützen in besonderer Weise ihre Integration.
Ziele
Ziel des Projektes war zunächst, sich einen Überblick über bundesweite Trends und Entwicklungen zu verschaffen und daran mitzuwirken, die Arbeit mit Gastfamilien für jugendliche Flüchtlinge in den Pflegekinderdiensten zu verankern und zu qualifizieren.
Das Zusammentragen dieser Daten und der Blick auf gelingende Praxisverläufe diente als Grundlage für die Formulierung von ersten Orientierungslinien für die Praxis sowie von ersten Eckpunkten für Standards und Curricula für die Qualifizierung von Gastfamilien und Fachkräften. Weiterführende Erhebungen wurden durchgeführt, um ein umfassendes Bild über vorhandene Qualifizierungs-, Schulungs- und Begleitungsbedarfe zu erhalten.
Projektbeschreibung
In dem Projekt, das von 2016 bis Ende 2018 in Kooperation mit der Diakonie Deutschland durchgeführt wurde, wurden an mehreren Standorten Modellregionen identifiziert, in denen ein Rahmenkonzept an die regionalen Gegebenheiten so angepasst wurde, dass es die kommunalen Besonderheiten berücksichtigt. Das Rahmenkonzept bezog sich explizit auch auf die Bereiche Patenschaften und ehrenamtliche Vormundschaft, es vernetzte diese Bereiche, schärfte aber gleichzeitig auch deren inhaltliche Profile und grenzte die Angebote voneinander ab.
Mehrere Fachpublikationen dokumentieren einerseits den Projektverlauf und geben andererseits Einblick in die vielfältigen Aspekte, die bei der unter großem gesellschaftlichem Zeitdruck entstandenen Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe für eine neue Gruppe von Kindern und Jugendlichen eine Rolle spielten und weiterhin spielen.
Die Arbeitshilfe „Jugendliche Flüchtlinge in Gastfamilien“ (2016) weist erste Schritte zur Orientierung und Qualifizierung in der fachlichen Praxis auf. Sie will in allererster Linie Mut machen, indem sie den Blick auf gelingende Praxisverläufe richtet. Sie versteht sich als Aufforderung, Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu finden und als Anregung, wie diese bestmöglich vorbereitet und begleitet werden können.
Zum Abschluss des Modellprojektes entstand ein umfassender Bericht (2018) und Einblick in die Angebote für die Aufnahme von umF ins deutsche Jugendhilfesystem, der alle relevanten Aspekte berührt und berücksichtigt.
Außerdem wurde eine eine 75-seitige Arbeitshilfe als Ergänzung des bereits vorhandenen WPF-Qualitätshandbuches der Westfälischen Pflegefamilien erstellt. In diesem Handbuch werden Qualitätsstandards bezogen auf die nachfolgenden Schlüsselprozesse formuliert: Bewerbervorbereitung, Vermittlung, vertragliche Leistungsgarantien, Prozessbegleitung, Herkunftssystem, Besuchskontakte, kontinuierliche Begleitung und Beratung, Einzelkontakt zum Kind/Jugendlichen, Krisenmanagement, Vorbereitung und Teilnahme am Hilfeplangespräch, Fortbildung und Gruppenangeboten für Pflegefamilien, Biografiearbeit, Koordination beteiligter Institutionen, Perspektivabklärung bei Hilfebeendigung.
Publikationen
- Orientierungshilfe: Jugendliche Flüchtlinge in Gastfamilien (2016)
- Artikel: Gastfamilien für UMF, Alexandra Szylowicki, in: Familienbande 2_2016
- Artikel: UMF in Pflegefamilien, Christina Below, in: Dialog Erziehungshilfe 4/2016
- Broschüre: Geflüchtete in Gastfamilien (2017)
- Arbeitshilfe: Beratung und Unterstützung umF in WPF (2017)
- Abschlussbericht: Gastfamilien-Vormundschaften-Patenschaften-UMF (2018)