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Startseite » Projekte » Hauptrollen – Held:innen der Pflegekinderhilfe

Hauptrollen - Held:innen der Pflegekinderhilfe

Projektlaufzeit: 2023-2025

Veranstaltungen

23. September: Start der Theaterproben

Ferienwerkstätten in der Spore Initiative Berlin-Neukölln:

Christi Himmelfahrt:
9.05 – 12.05.2024 von 10 bis 17 Uhr

Letzte Woche der Sommerferien:
28.08. – 31.08.2024 von 10 bis 17 Uhr

Letzte Woche der Herbstferien:
28.10. – 02.11.2024 von 10 bis 17 Uhr

SAVE THE DATE:

Fachtag und Theateraufführung am 02.11.2024 von 10 Uhr bis 17 Uhr


Projektrahmen und Förderer
Ein Projekt des Kompetenzzentrum Pflegekinder e. V. gefördert durch die Aktion Mensch.

 

 

Projektteam & Kontakt

Projektleitung
Anna Kücking
Email schreiben

 

Haben Sie Fragen zum Projektthema oder Interesse an einer Fortbildung dazu? Wir stehen jederzeit gerne zur Verfügung.

Email schreiben

Projekthintergrund
Wo war Pippi Langstrumpfs Mutter? Wie schaffte Harry Potter es, bei Onkel Vernon und Tante Petunia nicht komplett durchzudrehen? Woher nahm Oliver Twist seine Fähigkeit, den willkürlichen Handlungen Erwachsener standzuhalten? Und seien wir mal ehrlich: Wäre Spiderman so sehr der Gerechtigkeit verschrieben gewesen, wenn er nicht gewusst hätte, was es heißt, Unrecht zu erfahren?

In vielen Geschichten von Kindern, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen, werden sie auf fantastische Weise ermächtigt. Diese Kinder aktivieren übermenschliche Kräfte. Sie lehren die Gesellschaft, was es bedeuten kann, an Menschen zu glauben und für sich und andere einzustehen. Was ist dran an diesen Held:innenbildern? Für welche Werte und Visionen stehen sie? Ist es in der Realität möglich, sich wie Harry Potter, Oliver Twist oder Spiderman zu verhalten? Oder ist das echte Leben ganz anders – und die Held:innen darin auch? Welche „Superattribute“ habe ich und wie kann ich lernen, für mich einzustehen, um meinen Weg zu gehen?

Diese Fragen waren grundlegend für das Projekt Hauptrollen – Held:innen der Pflegekinderhilfe. Hier gehen wir davon aus, dass Kunst eine entscheidende Möglichkeit bietet, Pflegekindern Selbstvertretung und Beteiligung zu ermöglichen. Trotz bestehender Infrastrukturen sind Pflegekinder oft wenig miteinander vernetzt, was sie in Konfliktsituationen häufig isoliert. Ihnen fehlen kollektive Handlungsoptionen, wie das gemeinsame Handeln mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Das Teilen von Erlebnissen, das Erfahren von Unterstützung und der Austausch über Fragen wie: „Wie ist es bei dir? Wie bei mir?“ sind grundlegende Elemente, die in solchen Projekten einen Raum finden. Diese Art der Vernetzung ist wegweisend für die Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe, denn die Erfahrung zeigt, dass Pflegekinder häufig wenig über ihre Rechte und Beschwerdewege wissen und ein großes Misstrauen gegenüber der Jugendhilfe haben, wenn es darum geht, sie angemessen zu vertreten.

Damit Kinder und Jugendliche sich einander und anderen Vertrauenspersonen öffnen und anvertrauen, braucht es neben den Ansprechpersonen im Jugendamt auch sichere Orte außerhalb der Jugendhilfe. In künstlerischen Formaten, in denen es nicht um Leistung oder Bewertung geht, wachsen Pflegekinder, erproben mögliche Persönlichkeiten, setzen kreative Energie frei und lernen selbstbewusst und klar ihre Ziele und Wünsche zu formulieren.

Mit dem Projekt Hauptrollen – Held:innen der Pflegekinderhilfe wollten wir vor dem Hintergrund des Themas Heldinnen und Helden genau so einen beispielhaften Erfahrungsort für Beteiligung und Selbstvertretung für Pflegekinder öffnen. Teilgenommen haben cica 15 Pflegekinder im Alter von 6 – 13 Jahren. Im ständigen Dialog mit den Kindern über ihre Wünsche und Vorstellungen für das Projekt sind wir auf die Suche nach kind- und jugendgerechten Methoden und Formaten gegangen, in denen sie ihre Handlungsoptionen erweitern, ihre Erfahrung in der Jugendhilfe reflektieren und ihre künstlerischen Vorstellungen Wirklichkeit werden lassen konnten.

 

Ziele

Anders als gleichaltrige Kinder müssen Kinder und Jugendliche sich in der Pflegekinderhilfe mit belastenden Lebensentscheidungen befassen. Oft fehlt ihnen dabei Handlungs- und Gestaltungsspielraum, weil ihre persönliche Entwicklung und ihr Wohlbefinden von den (z.T. kritischen) Lebenssituationen ihrer Herkunftsfamilien oder für sie nicht beeinflussbareren und daher nicht nachvollziehbaren Entscheidungen der Jugendämter abhängen.

Im Theaterprojekt konnten die Kinder die Erfahrung machen, über Abläufe und Prozesse selbst zu entscheiden. Das Projekt war wie ein leerer Bühnenraum, den sie mit ihren Ideen und Perspektiven füllten. Im Verlauf eines Jahres trafen sich die Kinder wöchentlich und nahmen an drei Ferienwerkstätten teil. In einem weiteren kreativen Teil des Projekts führten die Kinder selbst Straßeninterviews und interviewten sich selbst, um ihre Sichtweisen direkt in die Öffentlichkeit zu tragen und verschiedene Perspektiven zu sammeln. Insgesamt entstanden Filme, eine Zine-Publikation, Soundarbeiten, Comics sowie eine Performance, die am 02.11.2024 im Rahmen eines Pflegefamilientags in der Spore Initiative präsentiert wurden.

Für echte Empowerment-Arbeit ist ein Bewusstsein für die eigene gesellschaftliche Stellung grundlegend. Deshalb wurden ehemalige Pflegekinder als Mitwirkende zum Projekt eingeladen. In einem geschützten Setting des persönlichen Erfahrungsaustauschs dienten ihre Geschichten als Orientierungshilfe und positive Lebensbeispiele für die jüngeren Pflegekinder. Gemeinsam mit den Mitgliedern des Careleaver e.V., Laura Brüchle, Jamie Müller und einer weiteren Person konzipierte die Projektleitung Anna Kücking auch den Pflegefamilientag zum Abschluss des Projekts. Auch an diesem Tag wurden mehrere Perspektivwechsel angestoßen, die in den engen Strukturen der Pflegekinderhilfe noch zu selten vorkommen.

In einem Workshop für Fachkräfte und Pflegeeltern haben Laura Brüchle und Jamie Müller das Thema Erinnerung in der Jugendhilfe aufgegriffen, um einen achtsamen Umgang mit den Erinnerungen von Pflegekindern im Kontext von Fremdunterbringung zu fördern. Dazu gehörte auch, sich der eigenen Rolle und den persönlichen Rollenvorstellungen als Fachkräfte und Pflegeeltern bewusst zu werden, um die Kinder und Jugendlichen bestmöglich zu begleiten.

Gleichzeitig bot die Performance und die Filme den Kindern eine Bühne, auf der ihre Stimmen und Geschichten sichtbar wurden. Damit machte das Projekt einen konkreten Vorschlag zur Diskussion um Beschwerde- und Beteiligungsräume in der Jugendhilfe und setzte Impulse für weitere Beteiligungsprojekte, die in Zukunft mit Pflegekindern entstehen sollen.

 

Projektbeschreibung

Nicht überall, wo Held:in draufsteht, steckt auch wirklich Held:in drin. In Zeiten, in denen alles in Bewegung ist, wandelt sich auch das Aussehen, die Capes und die Superpowers von Held:innen. Gemeinsam mit Pflegekindern wollten wir fragen, wie sich der neue Stoff anfühlen kann, aus dem Held:innen sind.

In Begegnungsräumen mit anderen Pflegekindern erfolgt oft das Feedback, wie wertvoll es ist, andere Geschichten gehört zu haben und mit der eigenen Geschichte verstanden zu werden. Vertrauen entsteht schnell, Ratschläge werden zusammengetragen. Die frühzeitige Vernetzung von Pflegekindern, verbunden mit einer gemeinsam entwickelten und bestärkenden Erzählung sowie der Sensibilisierung der Öffentlichkeit, hält für ihre Selbstvertretung und politische Handlungsfähigkeit entscheidende Synergieeffekte bereit.

Gerade wegen der fehlenden oder oft prekären Berichterstattung über Lebenswelten in der Jugendhilfe ist die Sichtbarmachung selbstbestimmter Lebensgeschichten und Familienmodelle durch das Projekt ein wichtiger Beitrag, Pflegekindern positive Identifizierungsmöglichkeiten mit auf den Weg zu geben und ihre Selbstvertretung zu stärken. In den Inhalten des Projekts wurde besonders auf diskriminierungssensible Zugänge entlang der Achsen Herkunft, Geschlecht und Ability geachtet. Held:innen waren nicht männlich, nicht nur fähig – Held:innen waren Menschen, wie du und ich, Pflanzen, Organismen, Tiere.

Es ist für die Jugendhilfe ratsam, dass sogenannte „Safer Spaces“ nicht nur als Schutzräume, sondern auch als Orte des Dialogs und der Selbstermächtigung genutzt werden. Kunst kann dabei als kraftvolles Werkzeug dienen, um politische Teilhabe zu fördern. Sie ermöglicht nicht nur Ausdruck von individuellen Erfahrungen, sondern schafft auch den Raum, kollektive Erzählungen zu entwickeln und sichtbar zu machen. Durch kreative Ausdrucksformen – sei es Theater, Gestaltung, Musik oder andere Medien – können Pflegekinder nicht nur ihre eigene Stimme finden, sondern auch politische und gesellschaftliche Themen auf eine Weise ansprechen, die die Öffentlichkeit sensibilisiert und zum Handeln anregt.

Die Vernetzung von Menschen, die in der Jugendhilfe aufgewachsen sind, ist ein wichtiger Schritt, um diese politischen Handlungsräume zu schaffen. Gremien wie Räte oder andere Beteiligungsformate bieten eine strukturierte Möglichkeit zur Mitbestimmung und können durch ihre Arbeit die Sichtbarkeit und die Selbstvertretung von Pflegekindern und anderen in ähnlichen Lebenslagen unterstützen. Die Förderung solcher Netzwerke und die Schaffung von mehr Möglichkeiten zur Mitwirkung in der Gesellschaft, sei es durch Kunst oder politische Teilhabe, sind entscheidend, um nachhaltige Veränderungen zu bewirken.

Die Schaffung von mehr Beteiligungsformaten, wie etwa solche wie unser Projekt, doch auch Räte oder Jugendgremien, stellt sicher, dass Pflegekinder und andere Betroffene nicht nur gehört werden, sondern aktiv an Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Durch diese strukturelle Unterstützung und die gleichzeitige Förderung von kreativer Ausdruckskraft kann die Selbstvertretung von Pflegekindern gefördert und Beteiligung realisiert werden.

 

Publikationen

 

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Literaturdatenbank zur Pflegekinderhilfe

Mit der fortlaufend aktualisierten Literaturdatenbank über deutschsprachige Publikationen zur Pflegekinderhilfe stellt das Kompetenzzentrum Pflegekinder e. V. ein professionelles Instrument sowohl zur grundlegenden Orientierung als auch zur spezifischen Literaturrecherche zur Verfügung.
Literaturdatenbank

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